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Letter from Munich – 087

Letter from Munich – the Joseph Affair – 87

EINE DEUTSCHE FASSUNG STEHT WEITER UNTEN.

http://www.joseph_affair.blogspot.com (It may take a few minutes to load this page, depending on internet connection speed.)

6 September 2002

Dear Mr. Graf, dear friends,

Helmut said to us, “After the questioning of Frau Steiner, Police Captain Kutzsche of the Dresden police criminal division wrote a ‘Note concerning the Interrogation of Frau Annerose Steiner on 2 December 2002’.”

Then he read to us what Herr Kutzsche had written: “Right from the beginning of the interrogation, Frau Steiner was unable to concentrate. To the questioners, Herr Thronicke and myself, she appeared very distressed. She was subject to fits of weeping, so that the questioning was interrupted before all of the questions could be answered.

“Frau Steiner was accompanied to police headquarters by the male companion with whom she is living. During the interrogation, he had waited in his car in front of the police station. Herr Thronicke brought Frau Steiner to the car after the interrogation. At that point, the matter was discussed briefly with her companion. He stated that he had been present during some of the visits the Kantelberg-Abdullas made to the apartment that he and Frau Steiner occupy.

“He then agreed to have an interrogation take place in his apartment on 4 December 2000.”

“Here in this note,” said Helmut, “and during the entire interrogation of Frau Steiner you can see that the police had no interest in what Frau Steiner experienced on the day Joseph died and no interest in what Frau Steiner’s son told her about Joseph’s death.

“The police seemed to want only to prove that Joseph’s parents were lying. The police no longer had any interest in Joseph’s murder or in his murderers.

“Once again I have to say that I believe that the reason Frau Steiner ‘appeared very distressed’ was that she felt under pressure not to tell everything that happened on the day of Joseph’s murder and the resulting mental conflict disturbed her.

“However, the police had no problem with Frau Steiner’s male companion, Herr Reichel. He didn’t have any information about Joseph’s death; he knew nothing about it. The police weren’t any longer interested in that, though, as I said. The police had a new agenda. They were no longer looking for Joseph’s murderer. They wanted Joseph’s parents.”

I was completely shocked that Helmut could say something like that.

He laughed and said that next week he would begin reading the transcript of Herr Reichel’s interrogation, which Joseph’s parents had also given him.

Sincerely yours,

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail Saad and Renate Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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Since many recipients of this letter may read German more easily than they read English, the following is the author’s own translation of the above letter. Please note that word-processing programs outside of German-speaking countries may not display all of the letters of the German alphabet correctly.

Bitte vergessen Sie nicht, dass der Autor dieses Briefes Autodidakt ist, was die deutsche Sprache betrifft, und er weiß, dass, wenn es um eine Übersetzung aus der deutschen Sprache ins Englische geht, viele Fehler hervortreten müssen. Er hofft aber, man werde diese Fehler übersehen, um hinter den Fehlern das sehen zu können, was in diesem Schreiben und in dieser Affäre von zentraler Bedeutung ist.

Alle Briefe aus München sind abrufbar:

http://www.joseph_affair.blogspot.com (Es könnte eine Weile dauern, diese Seite zu laden; es kommt auf die Schnelligkeit der Internet-Verbindung an.)

München, den 6. September 2002

Sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Freunde,

Helmut sagte uns, „Nach der Vernehmung von Frau Steiner, hat Polizeihauptmeister Kutzsche von der Kriminalpolizeiinspektion des Polzeipräsidiums Dresden einen ‚Vermerk zur Zeugenvernehmung Frau Annerose Steiner vom 02.12.2000’ geschrieben.“

Dann las Helmut das vor, was Herr Kutzsche geschrieben hatte: „Frau Steiner konnte sich bei der Zeugenvernehmung, von Anfang an, nicht konzentrieren. Sie machte auf die Vernehmer, Herrn Thronicke und den Unterzeichner, einen sehr verstörten Eindruck. Sie bekam Weinanfälle, sodass die Vernehmung abgebrochen wurde, bevor alle Fragen beantwortet werden konnten.

Frau Steiner wurde durch ihren Lebensgefährten zum Polizeirevier begleitet. Dieser hatte während der Vernehmung in seinem Fahrzeug vor dem Revier gewartet. Nach der Vernehmung wurde Frau Steiner durch Herrn Thronicke zum Fahrzeug gebracht. Dabei wurde der Sachverhalt kurz mit dem Lebensgefährten besprochen. Dieser gab an, einige Besuchen der Familie Kantelberg-Abdulla miterlebt zu haben.

Daraufhin wurde vereinbart mit ihm, am 04.12.2000, eine Zeugenvernehmung in seiner Wohnung durchzuführen.“

„Hier,“ sagte Helmut, „in diesem Vermerk und in der ganzen Vernehmung von Frau Steiner kann man sehen, dass die Polizei kein Interesse dafür hat, was Frau Steiner am Tag Josephs Tod erlebt hat oder kein Interesse dafür, was der Sohn von Frau Steiner ihr über Josephs Tod erzählte.

Die Polizei scheint, nur beweisen zu wollen, dass Josephs Eltern gelogen haben. Die Polizei hat kein Interesse mehr für Josephs Mord oder seine Mörder.

Noch einmal muss ich sagen, ich glaube, dass der Grund dafür, dass Frau Steiner ‚einen sehr verstörten Eindruck’ machte, war, dass sie unter Druck stand, damit sie nicht alles sagen würde, was am Tag Josephs Mord passierte.

Die Polizei hatte aber kein Problem mit Frau Steiners Lebensgefährten, Herrn Reichel. Er hatte keine Auskünfte über Josephs Tod, er wusste nichts darüber. Die Polizei aber interessierte sich nicht mehr dafür, wie schon gesagt. Die Polizei hatte eine neue Agenda. Sie war nicht mehr auf der Suche nach Josephs Mörder. Sie wollte Josephs Eltern.“

Ich war völlig schockiert, dass Helmut so etwas sagen würde.

Er lachte und sagte, er würde nächst Woche beginnen, das Vernehmungsprotokoll von Herrn Reichel vorzulesen, das Josephs Eltern ihm ebenfalls gegeben hatten.

Mit freundlichen Grüßen

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail an Herrn und Frau Dr. Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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